Ratgeber Immobilienfinanzierung

Ratgeber Immobilienfinanzierung – Fünf wichtige Tipps

Sie beabsichtigen in naher Zukunft, eine Immobilie zu erwerben? Vorher müssen Sie sich natürlich zunächst einmal um eine geeignete Immobilienfinanzierung kümmern. In diesem Fall sollten Sie sich den nachfolgenden Ratgeber ganz genau durchlesen, um kein Geld zu verschwenden. Denn in diesem Ratgeber haben wir einige nützliche Tipps zur Immobilienfinanzierung für Sie zusammengestellt.

1. Tipp zur Immobilienfinanzierung: Ausreichend Eigenkapital mitbringen

Beim ersten Tipp in unserem Ratgeber geht es um das Eigenkapital. Grundsätzlich besteht zwar heutzutage auch die Möglichkeit eine Immobilie ganz ohne Eigenkapital zu finanzieren, man spricht dann von einer Vollfinanzierung. Doch von dieser Form der Finanzierung ist eher abzuraten. Denn neben den extrem hohen Finanzierungskosten ist die Vollfinanzierung mit einem nicht unerheblichen Risiko verbunden. Deshalb empfehlen wir als Mindestvoraussetzung für eine seriöse Immobilienfinanzierung einen Eigenkapitalanteil von mindestens 10 %. Noch besser ist Eigenkapitalanteil zwischen 20 % und 30 %. Denn es gilt: je höher die Eigenkapitalanteil desto günstiger wird die Finanzierung. Denn ein höherer Eigenkapitalanteil bedeutet für die Bank ein geringeres Risiko und dann kann sie dem Kreditnehmer entsprechend günstigere Konditionen anbieten.

2. Tipp zur Immobilienfinanzierung: Nebenkosten mit einkalkulieren

Wenn Sie einen Finanzierungsplan für den Bau oder Kauf einer Immobilie aufstellen, dürfen Sie keinesfalls den Fehler begehen, den Kapitalbedarf ausschließlich auf Basis des Anschaffungspreises bzw. der Baukosten zu ermitteln. Denn beim Bau oder Kauf einer Immobilie fallen zusätzlich auch immer noch Nebenkosten an. Diese müssen bei einer seriösen Immobilienfinanzierung auf jeden Fall mit einkalkuliert werden. Ein Faktor bei diesen Nebenkosten ist die Grunderwerbssteuer. Diese schwankt je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 %. Zu der Grunderwerbssteuer gesellen sich weitere Nebenkosten wie etwa die Notargebühren und die Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch. Beim Erwerb einer Bestandsimmobilie müssen auch noch die Maklercourtage mit einplanen. Insgesamt müssen für die Nebenkosten noch mal mindestens 10 % der Anschaffungskosten einkalkuliert werden und der Finanzierungsbedarf entsprechend nach oben angepasst werden. Bei einem Anschaffungspreis von 300.000 Euro für eine Immobilie, würden somit immerhin rund 30.000 Euro an Nebenkosten anfallen.

3. Tipp zur Immobilienfinanzierung: Immer mehrere Kreditangebote einholen

Bei einer Baufinanzierung geht es immer um sehr viel Geld. Aus diesem Grund geben wir Ihnen in diesem Ratgeber den Tipp mit auf den Weg, nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Finanzierungsplanung. Auf keinen Fall dürfen Sie direkt das erstbeste Angebot für eine Immobilienkredit annehmen. Holen Sie auf jeden Fall immer mehrere Finanzierungsangebote ein und vergleichen Sie die Konditionen. Auf den ersten Blick geringfügig erscheinende Zinsunterschiede von 0,1 oder 0,2 Prozentpunkten können bei einer Baufinanzierung letzten Endes einen Unterschied von mehreren Tausend Euro ausmachen. Am Ende dieser Seite haben wir für Sie einen Bauzinsrechner bereitgestellt, mit dem sich ganz schnell und einfach Angebote für eine Immobilienfinanzierung vergleichen lassen. Selbstverständlich kostenlos und unverbindlich!

4. Tipp zur Immobilienfinanzierung: Tilgungsrate nicht zu niedrig ansetzen

Aktuell sind die Zinsen für Baukredite ausgesprochen günstig. Bei der Baufinanzierung können Sie dadurch sehr viel Geld sparen. Es ist empfehlenswert diese Gelegenheit zu nutzen, und das durch die niedrigeren Hypothekenzinsen eingesparte Geld für eine höhere Tilgungsrate zu verwenden. Durch eine Erhöhung der Tilgungsrate wird Baudarlehen schneller zurückgezahlt. Das wiederum macht sich im Endeffekt auch finanziell für Sie bezahlt, da sich aufgrund der kürzeren Kreditlaufzeit die Finanzierungskosten für Ihre Baufinanzierung merklich reduzieren lassen. Das nachfolgende Beispiel soll diesen Effekt noch einmal näher veranschaulichen:

Bei einem Immobilienkredit über 200.000 Euro mit 4,0 % Zinsen und nur 1,0 % Prozent Tilgung zahlt der Darlehensnehmer insgesamt 203.000 Euro Zinsen in 40 Jahren. Deutlich billiger wird die Immobilienfinanzierung, wenn man die Tilgungsrate auf 2,0 % anhebt. Denn unter dieser Voraussetzung wäre der Baukredit schon nach 28 Jahren abbezahlt und die zu zahlenden Zinsen sinken durch die kürzere Laufzeit auf 130.000 Euro. Daraus resultiert eine Ersparnis von 73.000 Euro. Unser Tipp zur Immobilfinanzierung lautet deshalb: Vereinbaren Sie bei einem Immobiliendarlehen immer eine Tilgungsrate von mindestens 2%.

5. Tipp zur Immobilienfinanzierung: Günstige Hypothekenzinsen langfristig sichern!

Der letzte Tipp in unserem Ratgeber zur Immobilienfinanzierung ist besonders in Zeiten niedriger Zinsen von großer Bedeutung. Dank des Rekordtiefs des EZB-Leitzinses sind auch die Hypothekenzinsen momentan ausgesprochen niedrig. Doch niemand kann genau wissen, wie lange das auch so bleibt. Wann und wie sehr die Zinsen in Zukunft wieder steigen werden, ist nur sehr schwer vorhersehbar. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, wie sich der Darlehensnehmer gegen steigende Zinsen in der Zukunft absichern kann. Dazu muss eine Zinsbindung bei der Baufinanzierung vereinbart werden. In diesem Fall werden die Zinsen für den vereinbarten Zeitraum festgeschrieben, und können dann in dieser Zeit unabhängig von der Marktzinsentwicklung weder steigen noch fallen. Der Darlehensnehmer ist somit auf der sicheren Seite und muss keine Angst mehr vor steigenden Zinsen haben. Allerdings gibt es diese Absicherung nicht zum Nulltarif, sondern muss durch einen Zinsaufschlag bezahlt werden. Die Vereinbarung einer langfristigen Zinsbindung ist in der derzeitigen Niedrigzinsphase aber trotz des Zinsaufschlages in jedem Fall ratsam.